Spitalkirche

Die alte Elisabethenkapelle, die 1470 am Hospital errichtet worden war, wurde am 26. Nov. 1553 (Konraditag) zerstört. 1558/59 wurde es wieder aufgebaut. Dieser Bau hielt 180 Jahre lang. Die heutige Spitalkirche wurde am 5. Juli 1740 eingeweiht. 1775 ließen die früheren Bauersleute und späteren Spital­pfründner Johann Conrad Ott und seine Ehefrau Catharina. Die Kirche innen ausmalen. Es entstanden auch die je 20 Bilder von Geschichten aus dem Alten Testament auf der oberen Empore und Erzählungen aus dem Neuen Testament, sowie das Deckengemälde von der Himmelfahrt Jesu, die bis heute erhalten sind. Ein gemaltes Brustbild erinnert heute noch an die Stifter. Nach den Plänen der Architekten Johann Georg Hoffmann stand die Orgel damals auf der oberen Empore, oberhalb der Türe zum Bürgerspital. Vorne im Altarraum war der kleine Altar und dahinter vielleicht schon das Kruzifix, das heute in der Sakristei der Kirche hängt. An der Wand links neben dem Altar war eine Kanzel zu der eine Treppe hoch führte. Heute hat die Kirche – nach einer Renovierung 1971 – die Gestalt einer „Markgrafenkirche“ mit dem „Kanzelaltar“. So ist die Kanzel in den Mittelpunkt gerückt und drückt aus: Das Wichtigste in einem evangelischen Gottesdienst ist die Predigt. Besonders schön ist der Turm der Spitalkirche gelungen. Auf den dorischen Säulen stehen ionische und darüber korinthische. In diesem Turm sind 4 Glocken, die jeden Tag – mit den anderen Glocken der Stadt zusammen – dreimal „zum Gebet“ läuten: morgens, um 12.00 Uhr zur Mittagszeit und bei Einbruch der Dunkelheit. Außerdem schlägt ein Hammer alle Viertelstunde einmal (Viertelstunde), zweimal (halbe Stunde), dreimal (Dreiviertelstunde) oder viermal und die Zahl der Stunde (volle Stunde). Zusätzlich läuten die Glocken vor jedem Gottesdienst und laden so zum Kirchgang ein. Die Spitalkirche ist zwar als „evangelische“ Kirche gebaut, gehört aber nicht der evangelischen (Petri-)Kirchengemeinde, sondern der „Bürgerspitalstiftung“, die das Altenheim („Bürgerspital“) betreibt, an das sie angebaut ist. Für die Heimbewohner gibt es einen eigenen Zugang zur Kirche.