Andachten-Podcast vom Evangelischen Presseverband für Bayern (EPV)

Liebe Leserin, lieber Leser!
Das Bild auf der Titelseite unseres Gemeindebriefes versteckt eine goldene Kostbarkeit im Gewirr der Stützen und Stege. Handwerker haben sie geschickt in schwindelnde Höhe hinaufgetragen. Es ist eine vergoldete Kugel. Sie wird vorsichtig über den himmelhoch ragenden höchsten Dorn des Kirchturmdaches geführt. Über der Kugel findet dann abschließend ein Kreuz seinen Platz.
Wer auf der B289 an Schwarzach vorbei fuhr, sah während der langen Wintermonate nur den eingerüsteten Kirchturm. Dessen Dach war so schadhaft geworden, dass eine kostspielige Notsanierung durchgeführt werden musste. Jetzt im Frühjahr, mit Abbau des Gerüstes, zeigt sich schon von weitem aller Welt die strahlend goldene Kugel. Dank einer großzügigen Spende konnte dieses besondere Zeichen realisiert werden. Die Kugel hält dem Himmel das entgegen, was uns kostbar ist: das Rund der Erde. Wer glaubt weiß, dass diese Erde ohne Gott nicht existieren könnte. Jeden Morgen ist nun über Schwarzach ein wunderbares Schauspiel zu beobachten. Wenn die ersten Sonnenstrahlen im Osten über den Horizont greifen, treffen sie zuerst auf die goldene Erdkugel über dem Kirchturm und lässt sie in goldener Pracht erstrahlen.
Wer solche Zeichen deuten kann weiß, dass dies Christenmenschen an ein ganz besonderes Licht erinnert: Den Ostermorgen. Im Licht der Ostersonne entdeckten drei Frauen das leere Grab Jesu. Das Kreuz, das ihn ermordete, war Geschichte geworden. Seitdem dürfen wir alle Not, Tod, Elend und Boshaftigkeit getrost Gottes Macht hinhalten und ihm anvertrauen. Was uns in den Niederungen des Erdenrundes ein Kreuz ist, hat Gott auf seine Weise gerichtet. Dies übersteigt unseren Verstand. Aber genau dies lässt mich auch hoffen: Die wirklich große Zeitenwende liegt nicht in meiner, sondern in Gottes Hand. Im Vertrauen darauf darf ich morgens mein Tagwerk beginnen und Gott bitten „dein Wille geschehe…“. Und abends darf ich es aus der Hand legen. Hoch oben auf dem Kirchturm verabschiedet sich das scheidende Tageslicht mit einem letzten verheißungsvollen glänzenden Gruß. Die Welt bleibt umfangen vom ewigen Osterlicht, in das meine Zeit eingebettet ist. Das ist dann der Moment innezuhalten und mit den vertrauten Worten Jesu zu beten: „Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, in Ewigkeit, Amen.“
Eine hoffnungsfrohe Zeit auf Ostern hin wünscht Friedrich Hohenberger